Zahnimplantate

Welcher Zahn ist hier das Implantat?

Neue Zähne und Implantate

Oft ist es ein Unfall der zum Verlust von Frontzähnen im Jugendalter führt. Im fortgeschrittenen Alter gehen einzelne Zähne bis zur gesamten Bezahnung häufig durch Lockerungen, z.B. verursacht durch Parodontitis, verloren. Das bringt deutliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität mit sich. Man traut sich nicht mehr wie früher zu lachen, sagt Termine für gemeinsame Essen ab oder vermeidet sozialen Kontakt zum Freundeskreis, weil man befürchtet die Situation im Mund könnte einem peinlich werden. Die moderne Zahnmedizin bietet in diesen Fällen verschiede Lösungsmöglichkeiten.

Gut aussehende, langlebige und gleichzeitig kostengünstige Lösungen sind wichtig. Nicht in jedem Fall sind Implantate die einzige Lösung. Mit jedem Patienten muss  «dessen individuelles Ziel» bestimmt werden – und dabei, ob Implantate gegebenenfalls der «Weg» dorthin sind.

Um die Kaufunktion wiederherzustellen, gibt es oftmals verschiedene Varianten von Prothesen die als herausnehmbarer Zahnersatz oftmals die günstigste Versorgung darstellen. Viele Patienten wünschen sich jedoch festsitzende Lösungen mit einem Aussehen und dem Kauverhalten ähnlich natürlicher Zähne. Ob ein Implantat die beste Lösung ist, muss mit jedem Patienten im Einzelfall entschieden werden. Hier bedarf es ausgewiesener Erfahrung gerade bei komplizierten Ausgangsvoraussetzungen.

Implantate sind langlebig

Implantate sind in diesen Fällen oftmals Lösungen um Patienten wieder gewohnte Lebensqualität zurückzugeben. Langzeitstudien zeigen, dass 90% der Implantate auch nach einem Zeitraum von 10 Jahren immer noch erfolgreich im Mund funktionieren. Jedes Jahr werden in Europa mehrere Millionen Implantate gesetzt.

Einzelne Zähne können durch Implantate ersetzt werden. Das Beschleifen von gesunden Nachbarzähnen, wie z.B. für eine Brücke, wird vermieden – Ästhetik und Kaufunktion entsprechen beinahe denen natürlicher Zähne. Nach dem Verlust mehrerer Zähne muss in der Regel nicht jeder verloren gegangene Zahn durch ein Implantat ersetzt werden. In Kombination mit Implantatbrücken lassen sich auch grössere Lücken langfristig durch stabile Konstruktionen versorgen, auf denen wie gewohnt gekaut werden kann. Von Gesprächspartnern wird nur selten bemerkt, dass es sich hierbei um «künstliche Zähne» handelt.

Bei dem Verlust der kompletten Bezahnung können wenige Implantate als Verankerungshilfen für Prothesen dienen um ein lästiges Herausfallen bei ungünstiger Knochensituation auszugleichen. So können die Befürchtungen vieler Patienten durch einen akzeptablen medizinischen und finanziellen Aufwand vermieden werden. Man spricht, isst und lacht wie mit natürlichen Zähnen. 

Habe ich genügend Knochen für Implantate?

Zahnimplantante sind künstliche Wurzeln aus den Materialien Titan oder Keramik, die in den Knochen eingebracht werden. Nach einer Einheilphase von mehreren Monaten besteht mit der sogenannten Osseointegration ein fester, dauerhafter Verbund zwischen dem Knochen und der Implantatoberfläche. Implantate verhindern, dass sich ein zahnloser Kieferknochen über die Zeit zurückbildet.

 In vielen Fällen ist nicht ausreichend Kieferknochen aufgrund vorangegangener Entzündungsherde, jahrelanger Lückensituation oder angrenzender Strukturen wie der Kieferhöhle oder Nerven vorhanden. Hier kann eine Implantation oftmals durch Knochenaufbau mit eigenem Knochen oder Knochenersatzmaterialen möglich gemacht werden.

Insbesondere im Frontzahnbereich ist das anschliessende Aussehen besonders wichtig. Um hier bei fortgeschrittenem Knochenverlust ästhetische Ergebnisse zu erreichen, muss der Oralchirurg oder Zahnarzt die vorliegende Schleimhaut- und Knochenqualität beurteilen und gegebenenfalls durch chirurgische Schritte korrigieren.

Beratung ist wichtig

Bei Interesse an Implantaten findet zunächst die Beurteilung der Situation durch den Oralchirurgen oder Zahnarzt statt. Anhand aktueller Röntgenbilder wird die Knochensituation beurteilt. In einigen Fällen ist eine zusätzliche dreidimensionale bildgebende Diagnostik (z.B. Digitale Volumentomographie (DVT)) notwendig. Daraufhin werden dem Patienten die möglichen Behandlungsvorschläge mit Alternativen erläutert und über Kosten der Versorgung aufgeklärt. Nach ausreichend Bedenkzeit für Rückfragen oder Wünsche des Patienten, erfolgt die Implantation als Eingriff von 30 Minuten bis zwei Stunden. Nach Verlaufskontrollen findet im Anschluss an eine Einheilphase die Freilegung der Implantate und die Versorgung mit Kronen, Brücken oder Prothesen statt.

Pflege von Implantaten

Sind die Implantatversorgungen einmal fertiggestellt, erfordern diese regelmässige und gründliche Pflege – ebenso wie jede andere Versorgung auch. Jeder Patient sollte individuelle Pflegehinweise erhalten, um mit «den Neuen» lange und viel Spass zu haben. Wie natürliche Zähne erfordern Implantate regelmässige Verlaufskontrollen um aufkommende Beschwerden vorzeitig zu erkennen, Schäden zu vermeiden und Pflege, sowie Funktion zu überprüfen.

Blutverdünner und Implantate

Heute ist die Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung keine Kontraindikation für Implantate, jedoch ist auch hier viel Erfahrung bei der Behandlung vorausausgesetzt. Eine geringe Anzahl von Allgemeinerkrankungen, starker Zigarettenkonsum, die fortgeschrittene Parodontitis (Zahnbetterkrankung) und ungenügende Mundhygiene stellen heute Risikofaktoren da, die mit dem Patienten vor einer Versorgung mit Implantaten beurteilt werden.

Viele Patienten haben Sorge für eine neue Versorgung zu alt oder nicht wohlhabend genug zu sein. Diese Bedenken gilt es persönlich mit dem Patienten in einem vertraulichen Gespräch zu erörtern. Eine neue Versorgung mit der sie besser kauen und breiter lachen können ist keine Frage des Alters und mit einem Gewinn an Lebensqualität lohnt sich meistens der Aufwand schon.

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