Zahnimplantat schmerzt – Periimplantitis erkennen, behandeln und vorbeugen
Wenn das Zahnimplantat plötzlich Schmerzen verursacht

Ein Zahnimplantat stellt normalerweise eine zuverlässige und dauerhafte Lösung dar, um verlorene Zähne zu ersetzen. Doch plötzlich auftretende Schmerzen oder Beschwerden rund um ein Implantat können Betroffene stark verunsichern. Dahinter steckt häufig eine Periimplantitis – eine Entzündung, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie die Symptome frühzeitig erkennen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie Entzündungen rund um das Implantat effektiv vorbeugen können.
Immer wieder kommen Patientinnen und Patienten in unsere Praxis mit Beschwerden an Zahnimplantaten. Oftmals haben sie sich die Implantate im Ausland setzen lassen, aber Sorge zu einem Zahnarzt zu gehen. Diese Sorgen sind unberechtigt. Ein fachlich kundiger Blick auf die Implantate ist entscheidend, um die Probleme nicht gravierender werden zu lassen. Eine fachliche Einschätzung und gegebenenfalls schnelle, auch nicht unbedingt teure Maßnahmen, helfen oft, die Implantate auch noch lange zu erhalten.
Ursachen, Symptome und Risikofaktoren für Periimplantitis
Periimplantitis bezeichnet eine Entzündung des Gewebes um das Zahnimplantat herum, die durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Ursachen hierfür sind häufig mangelnde Mundhygiene, Rauchen oder Vorerkrankungen wie Diabetes. Erste Anzeichen sind oft gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch, Schmerzen beim Beißen oder auch Blutungen beim Zähneputzen. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu Eiterbildung und sogar Lockerung des Implantats kommen.
Risiken erhöhen sich insbesondere bei mangelnder Mundpflege und unregelmäßigen Zahnarztbesuchen. Nähere Informationen hierzu finden Sie in unserem Artikel **Zahnfleischentzündung – was tun?**.
Erste Hilfe und akute Maßnahmen bei schmerzenden Implantaten
Wenn Ihr Zahnimplantat Schmerzen verursacht, helfen folgende Schritte unmittelbar:
- Spülen Sie den Mund mit einer antibakteriellen Mundspüllösung oder lauwarmem Salzwasser.
- Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste und reinigen Sie die betroffene Stelle besonders gründlich, aber vorsichtig.
- Schmerzmittel wie Ibuprofen können kurzfristig Linderung verschaffen. Bitte konsultieren Sie bei länger andauernden Beschwerden umgehend einen Zahnarzt.
Weitere Maßnahmen zur Schmerzlinderung erfahren Sie im Artikel **Zahnschmerzen: Ursachen, Behandlung und wann zum Zahnarzt?**.
Professionelle Behandlungsmöglichkeiten der Periimplantitis
Je nach Schwere der Entzündung bieten sich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an. Zunächst wird Ihr Zahnarzt eine gründliche Untersuchung durchführen, häufig ergänzt durch Röntgenaufnahmen oder 3D-Scans. Bei leichteren Fällen kann bereits eine professionelle Reinigung der Implantatoberfläche und des umliegenden Gewebes ausreichend sein.
Fortgeschrittene Entzündungen können eine chirurgische Reinigung der betroffenen Region erforderlich machen, bei der entzündetes Gewebe entfernt und die Implantatoberfläche gründlich gereinigt wird. In seltenen, sehr schweren Fällen muss das Implantat entfernt und ersetzt werden. Wenn Sie Zweifel haben, lesen Sie unseren Artikel **Wie sinnvoll ist eine zweite Zahnarztmeinung?**.
Gerade letzte Woche hatte ein Patient wieder Sorge „das Implantat habe sich gelöst“ – glücklicherweise war es dann doch nur die Krone auf dem Implantat. Diese haben wir schnell wieder befestigt und der Patient ging glücklich und erleichtert nach Hause.

Wann dringend zum Zahnarzt oder zum Notdienst?
Sie sollten sofort einen Zahnarzt aufsuchen, wenn folgende Symptome auftreten:
- Starke Schmerzen oder Schwellungen, die nicht nachlassen
- Sichtbare Eiterbildung am Zahnfleischrand
- Implantat fühlt sich locker an
- Fieber oder allgemeines Unwohlsein
Für eine schnelle Einschätzung Ihrer Beschwerden steht Ihnen DentoHelp mit unkomplizierter Onlinehilfe zur Verfügung.
Praktische Alltagstipps zur Prävention von Periimplantitis
Eine gute Mundhygiene ist der wichtigste Faktor zur Vorbeugung von Entzündungen rund um das Implantat. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich und verwenden Sie Zahnseide oder spezielle Interdentalbürstchen für Implantate. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung, etwa zweimal jährlich, reduziert das Risiko zusätzlich erheblich. Weitere wertvolle Tipps erhalten Sie im Artikel **Professionelle Zahnreinigung: Wie oft und warum?**.
Patienten, die unter Angst vor Zahnarztbesuchen leiden, können Unterstützung in unserem Beitrag **Zahnarztangst: Was hilft wirklich?** finden, um regelmäßige Kontrollen angstfrei wahrzunehmen.
Fazit
Schmerzen an einem Zahnimplantat können ein deutliches Zeichen für eine Periimplantitis sein, welche unbedingt behandelt werden muss. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung ohne Folgeschäden. Eine sorgfältige Mundpflege und regelmäßige Zahnarztkontrollen sind essenziell, um das Implantat langfristig gesund zu erhalten. Bei akuten Problemen oder Zweifeln unterstützt Sie DentoHelp mit schneller, diskreter und fachkundiger Onlinehilfe.